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Leipzig? Da geht nur LOK oder Sachsen - der dumme Rest geht zu RedBull

07.05.2011 13:59

Immer wieder wenn über den Leipziger Fußball in den Medien geschrieben wird und es eigentlich darum geht, das RedBull Projekt in der Stadt schlecht zu reden, werden die Anhänger der beiden Leipziger "Traditionsclubs" als die einzig wahren Fans dargestellt. So auch im taz-Artikel "Nervöse Investoren" (http://taz.de/1/sport/artikel/1/nervoese-investoren/) zu lesen. Dabei gibt es in Leipzig viel mehr im Fußball zu sehen und das hat nicht RedBull oder RasenBallsport zum Grund:

Die beiden "Traditionsclubs" haben über 20 Jahre ausführlich unter Beweis gestellt, dass sie nicht in der Lage sind, sich im Profifußball zu etablieren.

Der VfB Leipzig ist daran zerbrochen und wurde mühsam und unter großem Aufwand der Fans als Lok neu gegründet, bleibt aber seit drei Jahren in der Oberliga stecken. Man könnte sagen, die Loksche ist ins Stocken geraten.

Der FC Sachsen steht derzeit mit einem Bein im Grab, die Insolvenz zieht sich immer länger hin und die Fans wenden sich immer mehr ab und der BSG Chemie zu, die ähnlich wie Lok von Fans neu aufgebaut wird. Man könnte sagen, bei FC Sachsen stimmt die Chemie nicht mehr.

Zu beiden Vereinen kommen im Schnitt nicht einmal mehr 2000 Zuschauer zu den Heimspielen. Mit dem Roten Stern Leipzig und der BSG Chemie sind in Leipzig in den letzten Jahren zwei Amateur-Vereine im Aufwind, die aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte und Vereinsphilosophie steigende Fan- und Zuschauerzahlen aufweisen. Und zumindest Roter Stern nimmt gerade auch eine große sportliche Entwicklung.

Die Leipziger sind also weder hirnlose Lemminge, die einem beliebigen Geldgeber hinterher laufen, noch sind sie alle unflexible Anhänger der beiden "Traditionsclubs". Dass RedBull einen Championsleague-Mitspieler etablieren will, um für sein Produkt Werbung zu machen, bedingt laut UEFA-Regelwerk, dass es in Europa einen Erstligaclub mit RedBull-Logo geben muss. Dafür bietet sich aber gerade Leipzig an, weil es in der Region weit und breit keinen Bundesligisten gibt.

Richtig ist, dass es im Fußball keine Aufstiegsgarantie gibt. Der Weg in die erste Liga ist ein langwieriger, der nach aktuellem Stand mindestens noch vier Jahre lang ist. Der Werbeeffekt ist alledings jetzt schon eingetreten.

Und es ist immer wieder schön zu lesen, dass die Formel-1 Geschichte von RedBull herangezogen wird - allerdings nicht in ihrer Vollständigkeit: RedBull ist mitnichten erst 2010 in die Königsklasse des Rennsports eingestiegen! Auch hier hat es Jahre gedauert, bis es zum maximalen sportlichen Erfolg gekommen ist. Was lehrt also das Rennsport-Beispiel? Geduld braucht es. Das muss Mateschitz für den Fußball offenbar aufs Neue lernen.

Permalink: http://arrmaniac.de/postamt/20110507-17-Der_dumme_Rest_geht_zu_RedBull.html
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