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Asymmetrie hier und dort - ein kleiner Rundumschlag
14.01.2009 17:52
72 Prozent sagen, dass Deutschland keine besondere Verantwortung für Israel hat. Wohlgemerkt 72 Prozent der Anhänger der Linkspartei. Mal wieder ein gefundenes Fressen für die "wahren" demokratischen Parteien, darauf hinzuweisen, dass die Linke nicht ernsthafter Partner sein kann. Aber was heißt in diesem Zusammenhang, dass ebenfalls 70 Prozent der "jüngeren" Deutschen genauso denken? Oder 68 Prozent der Ostdeutschen? Das liegt merklich über dem Durchschnitt von 60 Prozent.
Immernoch sind 35 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland noch eine besondere Verantwortung trägt. Dass dieser Anteil mal größer war, zeigt, dass unsere Bevölkerung langsam lernt, Geschichte und Gegenwart, sowie Juden und Israelis getrennt wahrzunehmen. Ich mag es zumindest hoffen. Dass die Linke (nicht die Partei) in Deutschland traditionell eher israelkritisch eingestellt ist und in Ostdeutschland mehr Anhänger hat, erklärt die weiteren Unterschiede bei der Verteilung. Bedenklich ist allerdings, dass einer von 8 Befragten das Existensrecht Israels infrage stellt. Dass dieser Staat seit 1948 mit Segen der Weltgemeinschaft besteht, braucht wohl noch mehr Bekanntheit.
Israel steckt natürlich in einer misslichen Lage: Je länger der Konflikt dauert, desto mehr Staaten schlagen harsche Töne an und desto mehr Menschen sehen Israel als den Aggressor in diesem Konflikt. Jedoch kämpft Israel seit seiner Gründung gegen Aggression von außen. Allein, kein arabischer Staat hat Israel seit mehr als 20 Jahren den Krieg erklärt. Was man zum Jom-Kippur-Krieg noch einen regulären Krieg nennen konnte, ist heute eben ein asymmetrischer. Und in einem solchen kämpft eine reguläre Armee nicht gegen eine andere reguläre, sondern gegen Zivilisten. Trotzdem wurden in der vergangenen Zeit immer wieder Waffenstillstände ausgehandelt, die aber wie auch jüngst zu sehen, nicht vollständig eingehalten worden sind. Die Hamas hat nunmal nicht die komplette Kontrolle über alle Raketen im Gazastreifen, etwas, was man von einer regulären Armee eines Staates verlangen kann. Wenn nun nach einem beschlossenem Waffenstillstand aus Gaza weiterhin Raketen gestartet werden, steht die israelische Regierung vor dem resultierenden Dilemma: Den Waffenstillstand einhalten und die eigene Bevölkerung terrorisieren zu lassen oder, wie auch geschehen, eigenerseits den Waffenstillstand verletzen und Gaza abzuriegeln.
Aber dies hat nur noch mehr Aggressionen geschürt und zu mehr Raketenstarts geführt. Nach Ende des brüchigen Waffenstillstands nahm die Startzahl noch einmal zu und schlussendlich wird von Israels Seite der gesamte Gazastreifen bekämpft, um die Angriffe der Hamas einzustellen. So zumindest die erklärte Absicht der Regierung und der Armee. Eine dauerhafte Besetzung sei nicht vorgesehen. Mit anderen Worten soll die Hamas also ihre mühsam nach Gaza geschmuggelten Raketen verschießen, damit für eine gewisse Zeit im Süden Ruhe einkehren kann. Keiner in den militärischen Planungsstellen kann ernsthaft davon ausgegangen sein, die Raketenangriffe auf Immer und Ewig unterbinden zu können. Das erste, was durch die reparierten Tunnel wieder in den Gazastreifen geschmuggelt werden wird, werden neue Raketen sein. Auch die Hamas als angriffsfähige Organisation auszuschalten, wird sich niemand ausgerechnet haben. Die derzeitige Offensive wird der Hamas eher mehr Mitglieder zutreiben, wenn sie erst vorbei ist.
Stellt sich also die Frage, ob diese Vorgehensweise gerechtfertigt ist, wenn die Aussichten so düster sind. Die Leidtragenden sind - auch oft artikuliert - die Bürger in Gaza und in den umliegenden israelischen Städten. Von ihnen sind schon jetzt mindestens 500 umgekommen.
Ich kenne die gerechte Lösung für den Palästinakonflikt nicht - ich weiß allerdings, dass der "Gazakrieg" dazu nichts beitragen wird.